Veganer essen ihre Freunde nicht? Anfragen an den Absolutheitsanspruch der Motive veganer Lebensstile

Autor/innen

  • Clemens Wustmans Humboldt-Universität zu Berlin Theologische Fakultät Systematische Theologie (Ethik und Hermeneutik) Unter den Linden 6 10099 Berlin

DOI:

https://doi.org/10.18156/eug-2-2016-art-7

Abstract

Wer Tieren »helfen« will, dem mag ein veganer Lebensstil eine naheliegende Option scheinen. Der Text vertritt die These, dass diese Option nicht abzulehnen ist, jedoch eine unvollkommene bleibt, wo sie sich auf die Nicht-Schädigung individueller Tiere im direkten Mensch-Tier-Verhältnis beschränkt. Sie wird somit zu einer Option unter anderen unvollkommenen Möglichkeiten. In stärker systemisch betrachteten Zusammenhängen der Auswirkungen menschlichen Handelns scheint eine damit verbundene »ethische Überhöhung« oder Ausschließlichkeit jedoch zweifelhaft. Ebenso überzeugend lässt sich für eine das Tierwohl einbeziehende und gegebenenfalls deren Fortexistenz sichernde Nutzung von Tieren plädieren, die auch in den biblischen Schriften vertreten wird.

The intention to help animals is often connected to a vegan lifestyle. This contribution claims, that this option, even though morally plausible, will remain imperfect when reduced to not harming individual animals. Focusing more systematically on the human impact on animals, the vegan option ceases to appear the only plausible one. A plea for a usage of animals  while securing their wellbeing may be equally plausible and also corresponds to animal ethics found in biblical scriptures.

Autor/innen-Biografie

Clemens Wustmans, Humboldt-Universität zu Berlin Theologische Fakultät Systematische Theologie (Ethik und Hermeneutik) Unter den Linden 6 10099 Berlin

Geb. 1982 in Köln, Dr., Studium der Evangelischen Theologie und Geschichte in Bochum, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Seminar für Systemati-sche Theologie (Ethik und Hermeneutik) der Humboldt-Universität zu Berlin. Neuere Veröffentlichungen: Öffentli-cher Raum. Theologische, religionswissenschaftliche und ethisch-normative Dimensionen, Kamen 2016. »Für die Kinder ist es ein Spaß«. Ethische und tierschutzpolitische Perspektiven auf die Nutzung von Tieren zu Unterhal-tungszwecken (gem. mit Martin-Sebastian Abel), in: Tier-studien 9: Tiere und Unterhaltung (2016), 61-71. Tierethik als Ethik des Artenschutzes. Chancen und Grenzen, Stuttgart 2015.

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Veröffentlicht

22.12.2016

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