Anwälte der Öffentlichkeit Über Zivilgesellschaft, Befähigungsarbeit und den Auftrag der Kirchen

Autor/innen

  • Bernhard Bleyer Universität Regensburg
  • Bernhard Laux Universität Regensburg

DOI:

https://doi.org/10.18156/eug-2-2012-art-6

Abstract

Öffentliche Debatten stehen immer in der Gefahr betroffene Gruppen auszu-
schließen. Die Regeln des demokratisch orientierten, kommunikativen Zusam-
men- und Auseinandersetzens schließen jedoch die Anforderung einer kommu-
nikativen Inklusion und Achtung gegenüber allen Betroffenen ein. Um diese
erfüllen zu können, braucht es eine vorgängige Praxis, die für die Offenheit
der Öffentlichkeit aktiv ist und zum Handeln und Diskurs ermächtigt. Die
Handlungsermächtigung hat eine strukturelle und eine personale Dimension.
Erst wenn die Beteiligungsmöglichkeiten für alle Kommunikationsfähigen und
die Vertreter der Nicht-Kommunikationsfähigen faktisch existieren, kann die
Auseinandersetzung zu einer öffentlichen, kann die öffentliche Auseinander-
setzung tatsächlich eine demokratische werden. Kirche ist in Wahrnehmung
der »kommunikativen Diakonie« als Befähigungsakteur gefordert. Sie
kommt dabei nicht umhin, auch ihre innere Öffentlichkeit zu entfalten.

Public debates are always in the danger of excluding the groups most affected.
The rules of a democratically-oriented, communicative consensus-building
process, however, imply a demand for the (social) inclusion and respect for
all people concerned. Furthermore, in order to fulfill this demand, an ante-
cendent practice which advocates openness in the general public and
empowers persons concerned to take action and participate in the discourse.
The empowerment to take action comprises a structural and a personal
dimension. The discussion has the chance to become a public one, and as a
consequence, the public discussion has a chance to become a truly democratic
one. This cannot be achieved until an opportunity to participate in the public
discourse exists in practice for those who are able to communicate as well as
for the representatives of those who cannot make their voices heard. The
Church is – in recognition of its «communicative diakonia» – called upon
to act in an empowering manner. The Church will not be able to avoid
developing its interior public sphere.

Autor/innen-Biografien

Bernhard Bleyer, Universität Regensburg

Bernhard Bleyer, *1977, Dr. theol., Studium der Kath. Theol., Regensburg und Cochabamba. Akadem. Rat a. Z. an der Professur für Theol. Anthropologie und Wertorientierung, Univ. Regensburgg, Leiter des Inst. f. Nachhaltigkeit in Technik und Wirtschaft, Amberg-Weiden.

Bernhard Laux, Universität Regensburg

Bernhard Laux, *1955, Prof. Dr. theol., Diplomstudium der kath. Theologie, der Soziologie und der Pädagogik an der Universität Bamberg, Professor für Theologische Anthropologie und Wert- orientierung an der Univ. Regensburg.

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